Strahlende Gesichter bei der Abiturfeier! Nach langem Zittern, ob die Prüfungen wie vorgesehen durchgeführt werden können, wurde sie in der letzten Maiwoche erfolgreich abgelegt. Die Erleichterung war allen in die Gesichter geschrieben.
Der schweizer Botschafter, Dr. Ralf Heckner, hatte seinen Residenzgarten zur Verfügung gestellt, damit die diesjährigen Abiturientinnen würdig verabschiedet und gefeiert werden konnten. Natürlich war der Kreis – bedingt durch die Pandemie – sehr klein: Nur die Eltern und Geschwister durften daran teilnehmen sowie der Oberstufenkoordinator, die stellvertretende Schulleiterin und der Schulleiter.
Nach einer stimmungsvollen musikalischen Einstimmung, die Frau Kulow, die stellvertretende Schulleiterin, mit der Querflöte vortrug, begrüßte der Schulleiter, Procolino Antacido kurz die Gäste. Der schweizer Botschafter eröffnete die Abiturfeier mit einer sehr persönlichen Rede. Darin betonte er die enge Verbindung der schweizer Botschaft zur Deutschen Botschaftsschule, die auch viele Kinder der Mitarbeiter der schweizer Botschaft besuchten. Seine Tochter, die letztes Jahr Ihren Abschluss an der Deutschen Schule Nairobi abgelegt hatte, musste auf die Abiturfeier verzichten und war darum sehr traurig. Dies war einer der Gründe, warum er diese Feier möglich mache, gestand der Botschafter.
Ihm folgte der Klassenlehrer und Oberstufenkoordinator, Herr Leidinger, mit einer kurzen Ansprache. Er betonte, dass mit einem Durchschnitt von 2,0 dieser Jahrgang wieder zu den besten weltweit gehöre gemessen am Abiturdurchschnitt aller deutschen Auslandsschulen.
Vielleicht der überraschendste Beitrag waren die sich anschließenden Videogrußbotschaften von Mitschülerinnen und Mitschülern sowie Lehrkräften. Bedingt durch die Pandemie konnten diese ja nicht teilnehmen und grüßten daher teils aus Delhi, teils aus Deutschland.
Es folgte die Rede des Schulleiters, der wie jedes Jahr die Abiturientinnen mit einer launigen Ansprache in Reimform einzeln vorstellte und würdigte. Er ging auf ihre besonderen Qualitäten, ihre Herkunft, aber auch ihre zukünftigen Studienfächer ein. Die Rede war ein emotionaler Moment, weil Herr Antacido nach sechs Jahren die Schule verlässt und es daher auch für ihn die letzte Abiturfeier in Delhi war.
Der Höhepunkt jedoch war die Rede der Abiturientinnen, die auf drei bzw. vier Jahre Schulzeit in Delhi zurückblickten. Manch komische Episode aus dieser Zeit brachte das Publikum zum Lachen, aber die Eindrücke aus der Zeit der Coronapandemie machten auch nachdenklich. Die Abiturientinnen bedankten sich einzeln bei ihren Lehrerinnen und Lehrern und mit einem ironischen Augenzwinkern wurden auch deren zuweilen komische Eigenarten erwähnt. Die Freude, diesen Schritt erfolgreich gemacht zu haben und die Vorfreude auf das nächste Kapitel im Leben der drei war so ansteckend, dass die Heiterkeit auf alle übersprang. Bei schweizer Speisen und Getränken klang die Feier fröhlich aus und tröstete darüber hinweg, dass es auch ein Abschied war.