Im Chemieunterricht der Klasse 8 behandeln wir im Moment das Thema Wasserreinigung. Aus diesem Grund besuchte der Chemiekurs, wie jedes Jahr, die Firma Wilhelm Textiles.
Zu Beginn wurde uns sechs Schülern und unserer Lehrerin Frau Tscherpel erst einmal erklärt, was Wilhelm Textiles macht. Wir erfuhren, dass die Firma der Textilbranche zuzuordnen ist und Stoffe herstellt und färbt. Diese Stoffe haben oft bestimmte Eigenschaften: sie können zum Beispiel wasserabweisend oder feuerfest sein. Das Unternehmen arbeitet mit vielen bekannten Marken zusammen, wie zum Beispiel Sportfirmen wie Adidas und Puma, aber auch Luxusmarken wie Versace.
Herr Illig, der Geschäftsführer von Wilhelm Textiles in Indien, nahm uns dann mit, um im Kleinen zu verstehen, wie der Färbungsprozess abläuft. Dabei durften wir alle selbst ein Stück Stoff in einer beliebigen Farbe färben. Nachdem wir das Wasser verschmutzt hatten, kamen wir zum eigentlichen Thema dieses Ausflugs: die Wasserreinigungsanlage. Es wurde uns mit durchsichtigen Bechern voller Schmutzwasser der Reinigungsprozess erklärt. Wir haben gelernt, dass insbesondere in der Textilindustrie das in der Produktion verwendete Wasser stark verschmutzt wird und unbedingt gereinigt werden muss, bevor es wieder eingespeist werden kann.
Abschließend führte man uns zu der Kläranlage, in der das Wasser, das für das Färben benutzt wird, wieder gesäubert wird. Es war interessant, das, was wir vorher im Kleinen gesehen hatten, nun in echt im Großen zu sehen. Nach der Kläranlage ist das Wasser optisch betrachtet relativ sauber, trotzdem wird es vor der Einleitung in das städtische Abwassersystem noch durch eine Reversosmoseanlage geleitet, so dass es höchste Sauberkeitsanforderungen erfüllt. Daher gewinnt die Firma Wilhelm Textiles auch regelmäßig Umweltpreise.
Bei der Führung durch die riesige Fabrikhalle erläuterte uns Herr Illig die Funktion einzelner Maschinen. Hier werden insgesamt jeden Tag 80.000 Meter Stoff produziert. Außerdem nahm Herr Illig uns mit ins Labor, wo die hergestellten Stoffe auf ihre Funktionen getestet und Farben kontrolliert werden. Mit Maschinen werden dort mögliche Probleme nachgestellt und die Erfüllung der Anforderungen an die Materialien geprüft.
Leider war unser Ausflug zu Wilhelm Textiles sehr schnell vorbei, denn wir haben viel gelernt und Herr Illig konnte wieder so für seine Firma begeistern, dass manche von uns dort ein Praktikum oder sogar eine spätere Anstellung in Erwägung ziehen.
Yohaan