Für drei Monate durfte ich als Praktikant Teil der DSND sein. Es war schon lange mein Wunsch,
meine praktischen Erfahrungen mit einem Auslandsaufenthalt zu verbinden. Dass Indien dafür eine
so gute Möglichkeit bietet, hatte ich zwar gehofft, war mir aber im Vorfeld doch etwas unsicher. Ich
blicke auf ein gelungenes Praktikum zurück, das mir viel Spaß gemacht und viele wertvolle
Erfahrungen gebracht hat.
Der herzliche Empfang, die gute Betreuung und die überschaubare Schulgemeinschaft erleichterten
mir den Einstieg ins Praktikum und ermöglichten mir eine schnelle Eingewöhnung in Indien.
Natürlich steckt der indische Alltag voller Überraschungen, seien es Kühe, die den Verkehr
blockieren oder TukTuk-Fahrer, die während der Fahrt kurz anhalten, einen Schraubenschlüssel
zücken und damit kurz an einem der Reifen hantieren. Aber auch im Schulalltag gab es viele Dinge,
die mich erstaunt haben. Besonders überrascht hat mich, wie „deutsch“ die Schule trotz ihrer Lage
mitten in Neu-Delhi ist. Da viele Schülerinnen und Schüler einen internationalen Hintergrund haben
und vielleicht noch nie in Deutschland gelebt haben, fand ich es toll, dass sie hier ein kleines Stück
Deutschland in Delhi erleben. Außerdem kann ich nicht umhin, den Brezeltag zu erwähnen, der
eines meiner Highlights jeder Woche war.
Ein Tipp für zukünftige Praktikanten: Nehmt euch so viel Zeit wie möglich in Indien und an der Schule.
Ich war 3 Monate an der DSND und hätte mir noch mehr Zeit gewünscht. Zum einen um noch mehr
vom Schulalltag mitzunehmen, aber auch um noch mehr von Indien zu sehen. Außerdem versucht
die Vorteile dieser besonderen Schule zu nutzen, sei es das kleine Kollegium, die Grundschule und
der Kindergarten im Haus und andere Besonderheiten. Ein letzter Tipp könnte sein, Vertrauen
mitzubringen, dass die Dinge in Indien funktionieren. Oft versteht man nicht genau wie, aber
irgendwie klappt es immer. Auch wenn es vorher unmöglich schien, findet sich immer ein Weg.
Besonders prägend waren die ersten eigenen Unterrichtsversuche - vor allem die, die in die Hose
gingen. Dank der tollen Betreuung durch Frau Arens-Klein, Frau Krueger und Herrn Textores habe ich
sehr viel mitgenommen. Auch bei den vielen Gesprächen im Lehrerzimmer habe ich viel gelernt, da
jeder an allem ein bisschen beteiligt ist und sich gerne einbringt, wenn er etwas beitragen kann.
Außerdem durfte ich die Kumbh Mela, ein hinduistisches Pilgerfest, miterleben, was mich nachhaltig
beeindruckt hat. Mit Holi kam ein weiteres indisches Fest hinzu, das ich so noch nie erlebt hatte. Das
Fest der Farben verbrachte ich mit Freunden in Pushkar. Rund um den heiligen See verwandelte sich
die Stadt in ein buntes Chaos.
Einiges werde ich aus Indien mit nach Deutschland nehmen. Zum einen die Bestätigung, dass ich
immer noch Lehrer werden will und dass mir das Unterrichten viel Spaß machen wird. Ich merke
aber auch, dass es bis dahin noch ein weiter Weg ist. Zum anderen die Erkenntnis, dass ich
wiederkommen muss.
Zum Schluss möchte ich mich bei allen Schülerinnen und Schülern, dem Kollegium, der Verwaltung
und der Schulleitung bedanken. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht!